Die Darmspiegelung, auch Koloskopie genannt, wird meist in bei Magen-Darm-Krankheiten spezialisierten Arztpraxen von einem Gastroenterologen durchgeführt. Vereinzelt erfolgt die Darmspiegelung im Krankenhaus. Eine Darmspiegelung ist erforderlich um Darmkrebs, aber auch Darmerkrankungen vorzubeugen, erkennen und behandeln zu können.
Ein oder mehrere Tage vor der eigentlichen Darmspiegelung kommt es zu einem Erstgespräch mit dem Gastroenterologen. Hier wird einerseits über die Gründe der Behandlung gesprochen, aber auch über verschreibungspflichtige Medikamente, die der Patient einnimmt. Zudem klärt der Arzt über die genaue Vorgehensweise der Untersuchung auf, sowie vorherige Maßnahmen, wie die Einnahme eines Abführmittels.
Hat man sich richtig auf die Darmspiegelung vorbereitet, kommt es zum eigentlichen Eingriff.
Darmspiegelung – So verläuft die Untersuchung
Vor der eigentlichen Darmspiegelung untersucht der Arzt zunächst durch testen mit dem Finger den Mastdarm ab. Für die Darmspiegelung liegt der Patient in der Seitenlage. Dann wird auch schon das biegsame Endoskop durch den After in den Darm geschoben. Langsam und Stück für Stück wird nun das Endoskop durch den Dickdarm bis zum Übergang in den Dünndarm geschoben. Hierbei wird immer wieder durch das Endoskop Luft in den Darm geblasen. Das Vorschieben des Endoskops empfinden viele Patienten als sehr unangenehm. Mit Hilfe eines Beruhigungsmittels fällt der Patient jedoch in einen leichten Dämmerschlaf, wodurch er den Eingriff nicht wirklich mitbekommt.
Ist der Arzt mit dem Endoskop am Übergang zum Dünndarm angekommen, beginnt der eigentliche Teil der Untersuchung. Der Kamerakopf des Endoskops wird bewegt und dabei alle Bereiche des Darms ausgeleuchtet und beurteilt. Im Rahmen der Untersuchung erkannte Polypen lassen sich mit Hilfe des Endoskops direkt entfernen. Auch Gewebeproben können mit dem Endoskop für eine genaue Diagnose genommen werden. Der gesamte Eingriff dauert in der Regel zwischen 20 und 30 Minuten.
Wer ein Beruhigungsmittel erhalten hat, sollte nach der Behandlung keinesfalls mehr hinter das Steuer eines Autos sitzen. Entweder von einem Angehörigen, Bekannten, oder mit Hilfe eines Taxis nach Hause bringen lassen. Direkt im Anschluss darf man nun auch wieder Essen und Trinken zu sich nehmen. Aufgrund des komplett entleerten Magen-Darm Trakts kann es in den darauffolgenden Tagen noch zu Unregelmäßigkeiten beim Stuhlgang kommen, in manchen Fällen auch ein kleines Zwicken im Bauch. Treten stärkere Schmerzen oder Blutungen auf, sollte man den behandelten Arzt telefonisch kontaktieren.
Unterschied kleine und große Darmspiegelung
Der Unterschied zwischen der kleinen und großen Darmspiegelung besteht darin, dass bei der kleinen Darmspiegelung ein anderes Endoskop verwendet wird und dieses lediglich 80cm in den Dickdarm geschoben wird, während bei der großen Darmspiegelung ein Endokop bis zu 1,50 Meter, bzw. bis zum Übergang in den Dünndarm geschoben wird.
Was passiert wenn Polypen entdeckt werden?
Werden im Rahmen der Darmspiegelung Polypen entdeckt, so werden diese in der Regel sofort entfernt. Ist die Entfernung mehrerer Polypen oder größerer Polypen notwendig, werden diese in mehreren Sitzungen entfernt. Das wiederum bedeutet, dass man erneut abführen und eine Darmspiegelung durchführen lassen muss. Grund hierfür sind Blutungen, die beim Entfernen von Polypen auftreten.