Man ist keine 20 mehr! Das hört man immer wieder von älteren Menschen. Wer seit seines Lebens viel gearbeitet, auch körperlich gearbeitet hat, spürt das oft im Alter. Ob Rückenschmerzen, oder Schmerzen in den Beinen – all das beeinträchtigt das Leben älterer Menschen und Senioren im Alltag. Einkäufe können selbst nur noch mühevoll erledigt werden. Da ist Hilfe für Senioren, in Form von Unterstützung und Pflege im Alltag eine deutliche Entlastung. Welche Möglichkeiten ältere Menschen in Anspruch nehmen können um Hilfe, Unterstützung und Pflege im Alltag zu erhalten, werden wir in diesem Artikel betrachten.
Mut zur (Selbst)Hilfe
Manchmal steht man sich selbst im Weg, bzw. möchte trotz des hohen Alters keine Hilfe annehmen. Man möchte einfach nicht in diese Schublade gesteckt werden, in welcher man auf fremde Hilfe angewiesen ist. Dabei ist das Annehmen von Hilfe im Alter nichts wofür man sich schämen muss. Denn zu Zeiten, zu welcher der eigene Körper noch alles leisten konnte, hat man andere, meist ältere Menschen, sicherlich auch unterstützt. Unterstützt, ohne dass diese überhaupt ein Wort gesagt haben. Auch diese Menschen mussten sich mit der Situation abfinden, im Alter Hilfe anzunehmen.
Wichtig ist, dass man sich dieser Situation stellt und diese nicht verdrängt. Denn nur so kann man auch im Alter noch ein tolles und erfülltes Leben genießen. Man nehme zum Beispiel das Thema Rollator. Ältere Menschen, die sich auf einen Rollator einlassen, mit diesem in der Lage sind Einkäufe zu erledigen und Spaziergänge zu machen, sind gesundheitlich besser aufgestellt, als Menschen, die den Rollator verwehren, weil Sie sich schämen damit gesehen zu werden. Das wirkt sich nicht nur auf den Gesundheitszustand aus, nein auch gesellschaftlich grenzen sich Menschen, die keine Hilfe annehmen, auf Hilfsmittel verzichten, zunehmend aus.
Hilfe für Senioren durch die Familie
Hat man eigene Kinder und vielleicht sogar Enkelkinder, muss man auch bereit dafür sein und diese um Hilfe bitten. Das mag sich für viele ältere Menschen falsch anhören, da man schließlich die eigenen Kindern und Enkelkindern oft unterstützt hat und nun soll man um Unterstützung im Alter bitten. Doch ist es bei älteren Menschen, insbesondere wenn sie frisch in den Ruhestand wechseln so, dass Unterstützung meist nicht gewünscht ist, da man eine Beschäftigung braucht.
Im Fall meiner Mutter war es beispielsweise das Rasen mähen. Sie hat immer gesagt, dass ihr das Mähen des Rasens wichtig ist und sie das braucht. Auch mit knapp 70 Jahren ist ihr das noch wichtig. Allerdings übt sie auch Kritik, dass sie keine Unterstützung bekommt, bzw. niemand den Rasen mähen würde. Da ich beruflich eingespannt bin, ist es mir an Werktagen nicht möglich den Rasen zu mähen und Samstags war es ihr zu spät.
Dass dies oftmals nur Ausreden sind, um nicht loslassen zu müssen, dessen muss man sich im Alter erst einmal bewusst werden. Und dass eine solche Situation mitunter auch Konflikte und Streitereien hervorruft, das bleibt ebenfalls nicht aus.

Auch ein anderer Fall in meinem privaten Umfeld zeigt, wie wichtig es ist auf sich selbst zu achten. Die Mutter meiner Lebensgefährtin wurde mit dem Verdacht auf Kammerflimmern ins Krankenhaus eingeliefert. Dort wurde auch ein leichter Schlaganfall diagnostiziert. Sowas kann einerseits aus heiterem Himmel geschehen und auch ohne Vorankündigung. In diesem Fall lag es wohl daran, dass meine künftige Schwiegermutter den Putzfimmel gepackt hat und meinte am Samstag das komplette Einfamilienhaus putzen zu müssen.
Mut Kompromisse einzugehen
Im Alter muss man begreifen, dass die eigenen Rituale nun nicht mehr gelten und man sich ein Stück weit auf Kompromisse einlassen muss. Die eigenen Kinder, sowie Enkelkinder helfen meist gerne. Doch sollte man hier nicht drängen und an festen Terminen festhalten, sondern auch berücksichtigen, dass diese neben dem Beruf und der Schule auch den eigenen Haushalt zu bewerkstelligen haben. Manchmal müssen Arbeiten zurückgesteckt, bzw. auf mehrere Tage verteilt werden. Das ist nichts wofür man sich schämen muss.
Tut Euch selbst, euren Kindern und Enkelkindern zum Wohle Eurer Gesundheit einen Gefallen: Akzeptiert, dass Ihr keine Zwanzig seid!
Einkaufshilfe für Senioren
Senioren, die beim Einkaufen auf die Familie angewiesen sind, weil in der näheren Umgebung kein Supermarkt ist, man selbst kein Auto hat, um die Getränke und Einkäufe zu befördern, müssen sich auch zeitlich umstellen. Einkäufe und Besorgungen können oftmals erst nach dem Beruf durch, oder gemeinsam mit den Familienangehörigen erledigt werden. Idealerweise schreibt man am Computer eine Einkaufsliste, druckt diese aus und schickt diese zudem noch an die Familie. So muss man nicht zwangsläufig bei den Besorgungen dabei sein.
Hilfsmittel für Senioren
Hilfsmittel für Senioren erleichtern nicht nur den Haushalt, sondern tragen auch dazu bei, dass man das Leben im Alter mit Hilfe von Hilfsmitteln genießen kann.
Rollator für Senioren
Während ältere Frauen oftmals weniger Berührungsängste mit einem Rollator haben und diese die Gehhilfe regelmäßig in der Öffentlichkeit zum Einkaufen einsetzen, sieht man ältere Männer äußerst selten mit einem Rollator. Wenn man ältere Männer in der Öffentlichkeit erlebt, dann meist mit Gehstock. Dabei wird einem älteren Mann mit einem Rollator nicht die Männlichkeit genommen, im Gegenteil! Die Fortbewegung mit einem Gehstock ist oftmals sehr einseitig, als auch kräftezehrend. Während durch die 2 Haltegriffe am Rollator, sowie darunter befindliche Bremsgriffe nicht nur ein gerader Gang, sondern auch sicherer Halt besteht.
Worauf Sie beim Rollator-Kauf achten müssen, verrät übrigens unser Rollator-Ratgeber.
Stolperfallen beseitigen
Auch wenn man im ersten Moment sicherlich keine Erleichterung vermutet, so stellen Stolperfallen, wie Teppiche und Läufer, aber zu viel Krimskrams am Boden ein Stolperrisiko für Senioren dar. Welche Stolperfallen Senioren das Leben im Alter erschweren, haben wir im Artikel „Stolperfallen im Haushalt erkennen“ zusammengefasst. Je weniger Hürden es im eigenen Haushalt zu meistern gilt, desto unbeschwerter lässt es sich in den eigenen vier Wänden leben.
Senioren Helfer im Haushalt
Natürlich gibt es noch weitere Hilfsmittel, die das altersgerechte Wohnen für Senioren im eigenen Haushalt erleichtern. Ob das nun Haltegriffe in der Dusche und an der Toilette sind, oder aber ein Badewannenlifter, mit welchem man sicher in und aus der Badewanne gelangt, ohne dabei ein größeres Risiko einzugehen.
Ambulanter Pflegedienst
Durch den ambulanten Pflegedienst werden Pflegebedürftige bei der häuslichen Pflege unterstützt und Angehörige dadurch entlastet. Denn Familienangehörige sind oftmals Berufstätig, so dass die Pflege hier oftmals schwierig ist. Dabei kommen Mitarbeiter(innen) des Pflegedienstes zu den Pflegebedürftigen nach Hause und unterstützen diese sowohl in der täglichen Körperpflege, aber auch in hauswirtschaftlichen Belangen, wie Waschen und Bügeln, oftmals aber auch als Gesprächspartner.
Polnische 24 Stunden Pflege
Polnische Pflegekräfte, die bei Pflegebedürftigen wohnen, sind 24 Stunden zur Pflege da. Das ist aber auch der fortgeschrittene Fall der Pflege älterer Menschen, welchen sich sowohl ältere Menschen, als auch Familienangehörige nicht herbeiwünschen. Und das nicht wegen der Pflegekraft. Denn die allermeisten polnischen Pflegekräfte sind sehr liebenswert und schenken Pflegebedürftigen mitunter mehr Aufmerksamkeit und Liebe, als es die eigenen Angehörigen tun.
Diesen Artikel widme ich den Kindern und Enkelkindern von Großeltern, die nicht akzeptieren, dass sie keine 20 mehr sind. Und deren Angehörige jedesmal in Tränen ausbrechen, über viele Stunden in der Ungewissheit lebend, was genau passiert ist, wenn wieder einmal der Opa oder die Oma überraschend Krankenhaus eingeliefert wurde.