Diagnose Demenz – Was tun?

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Ihr Hausarzt hat Sie zum Demenz-Check an einen Neurologen überwiesen. Da hat man natürlich Angst. Angst vor der Diagnose Demenz! Was, wenn man auf einmal mitgeteilt bekommt, dass man an Alzheimer-Demenz leidet? In einem solchen Moment schießen einem viele Fragen durch den Kopf. Fragen, mit welchen man sich zuvor nie beschäftigt hat und auf welche man die Antworten nicht kennt.

Bestätigt sich der Verdacht auf Alzheimer-Demenz, sollte man nicht gleich die Flinte ins Korn stecken. Insbesondere im frühen Stadium der Demenz, in der man sich direkt nach der Diagnose meist befindet, stehen einem noch alle Möglichkeiten offen. Alle Möglichkeiten für „unvergessliche“ Momente. Möglicherweise ist genau jetzt der letzte Zeitpunkt dafür gekommen, um Dinge, die man schon immer machen wollte, einfach zu tun. Wie beispielsweise eine Heißluftballon-Fahrt, oder eine Safari in Kenia. Das gibt einem einerseits Kraft, aber auch etwas Distanz zur Krankheit.

Diagnose Demenz – Wie sag ich es der Familie

Nachdem sich die Diagnose Alzheimer-Demenz bestätigt hat, sollte man dies natürlich auch dem Ehepartner, bzw. der Familie mit Kindern und Enkelkindern erklären. Dabei sollten Sie auch erklären, was bei Alzheimer-Demenz mit Ihnen passiert und wie der Krankheitsverlauf bei Demenzkranken aussieht. Lassen Sie sich damit nicht zu viel Zeit.

Dem eigenen Partner sollten Sie das möglichst direkt nach der Diagnose mitteilen. Denn schließlich geht eine solche Diagnose nicht spurlos an einem vorüber und der Partner merkt, dass etwas nicht stimmt. Danach sollten Sie nach einer Möglichkeit suchen, die ganze Familie, sofern das möglich ist, zusammen zu bringen. Ob das im Sommer in Form eines Grillfestes ist, oder eines anderen Anlasses. Familienmitglieder, die aufgrund der Entfernung nicht an einem solchen Treffen teilnehmen können, sollten Sie im Nachgang telefonisch darüber unterrichten.

Wie sag ich es, dass ich Demenz habe? Am Besten frei raus! Versuchen Sie nicht um den heißen Brei zu reden, sondern sagen Sie, was Sache ist. Natürlich wird Ihnen das in diesem Moment, aber auch in dem Moment, in welchem Sie erklären was mit Ihnen passieren wird, emotional sehr nah gehen. Doch Sie werden sehen, dass auch ihre Familie dies emotional auffassen wird.

Gehirn aktivieren bei Demenz

Natürlich fühlt man sich nach der Diagnose Demenz erst einmal wie gelähmt und möchte es nicht wahrhaben. Auch wenn es situationsbedingt schwer ist, darf man sich jetzt nicht zurückziehen und resignieren. Die Aktivierung spielt bei Alzheimer-Demenz Patienten eine wichtige Rolle. Einerseits ist es  sinnvoll Kreuzworträtsel und Sudoku-Rätsel zu lösen, auf der anderen Seite gibt es spezielle Spiele für Demenzkranke, welche der Aktivierung dienen. Gehirnjogging und Gedächtnistraining ist ebenso wichtig, wie Gespräche mit dem Partner.

Vorkehrungen treffen

Insbesondere alleinlebende Alzheimer-Demenz Patienten sollten nach der Diagnose Demenz möglichst schnell Vorkehrungen treffen. Das kann einerseits eine häusliche Betreuung sein, aber auch die Wohnungsauflösung und Unterbringung in einem Pflegeheim. Denn über eines sollte man sich im Klaren sein: Im Verlauf der Krankheit kann Alzheimer-Demenz eine Gefahr für einen selbst, aber insbesondere für Mitmenschen sein. Das fängt mit Orientierungslosigkeit an, kann zu unbewusstem Ladendiebstahl führen, indem man Produkte in die Hosen- und Jackentasche packt, aber auch mit dem Auto im Straßenverkehr ein hohes Risiko für andere Verkehrsteilnehmer darstellt.

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