Was uns alle früher oder später ereilt ist der Tod. Irgendwann stirbt jeder. Wenn jedoch der geliebte Partner eines Senioren stirbt, so stirbt mit ihm auch ein Stück von einem selbst. Ob Rentner oder Rentnerin, mit dem Tod des Partners lässt sich beobachten, wie die Person auf einmal den Lebensmut verliert. Früher noch mit dem Partner gemeinsam Reisen unternommen, sich mit Freunden verabredet, gemeinsam Fahrrad gefahren oder wandern gewesen und jetzt auf einmal scheint alles nicht mehr existent zu sein, alles keinerlei Beachtung mehr zu finden.
Zeit der Trauer um den Partner
Für Familienangehörige oftmals unverständlich und wenngleich der Verlust des Partners da ist, trotzdem nicht nachvollziehbar. Doch die Zeit der Trauer muss sein. Trauer bedeutet nicht nur Abschied von einem geliebten Menschen zu nehmen, sondern auch Zeit sich zu erinnern. Aber auch Zeit, um loslassen zu können. Je länger man dem verstorbenen Menschen nah war, desto schmerzhafter und länger fällt Trauer und Abschied aus.
Im privaten Umfeld macht sich die Familie sorgen, weil man sich abkapselt, sich zurückzieht und einfach nur allein sein möchte. Sie wollen einem helfen, einen aufmuntern und zu Unternehmungen bewegen, wollen, dass man sich wieder in Gesellschaft begibt, sich einen Verein anschließt, und und und.
Als ich meinen Vater durch Krebs verlor und meine Mutter auf einmal alleine dastand habe ich ihr den Freiraum gegönnt, ihr die Möglichkeit gegeben vom ihrem Mann, meinem Vater, Abschied zu nehmen. Jeder nimmt auf andere Weise Abschied von einem geliebten Menschen, der einem nah stand. Während die einen sich zurückziehen und die Trauer im Stillen suchen, versuchen andere ihre Trauer in Gesellschaft zu verarbeiten. Wieder andere können mit dem Verlust ihres geliebten Partners gar nicht umgehen und versuchen es zu überspielen.
Sinn des Lebens erlischt mit Tod des Partners
Immer wieder, gerade bei älteren Menschen, sieht man, dass nach dem Tod des Partners der andere Partner bald darauf stirbt. Diese bauen ab dem Zeitpunkt, an welchem der Partner stirbt, stark ab. Mit dem Tod des Partners starb nicht nur der geliebte Ehemann oder die geliebte Ehefrau, sondern auch Lebensmut. Hinzu kommt, dass ab einem gewissen Alter einfach auch der Freundeskreis bereits stark ausgedünnt ist, weil viele Freunde und Bekannte, mit welchen das Paar einst was unternommen hat, ebenfalls verstorben sind. Einziger Halt kann in solchen Momenten nur nur die eigene Familie geben. Und ist man kinderlos, dann ist man auf sich selbst gestellt.
Bei all der Trauer sollte man eines nicht vergessen – Was hätte der Verstorbene gewollt!
Sicherlich hätte er sich gewünscht, dass der Partner um ihn trauert. Doch auch, dass man sich nicht zurückzieht und niemanden an sich ran lässt. Der Partner hätte sich sicherlich gewünscht, dass man das Leben genießt, bestehende Freundschaften pflegt, aber auch neue Freundschaften schließt. Mit dem Tod des Partners hört das, insbesondere ihr Leben nicht auf!