Dem Ruhestand sehen viele Senioren und angehende Rentner entspannt entgegen. Was soll schon groß passieren. Endlich hat man Zeit, Zeit die man für sich selbst hat. Zeit, die man gemeinsam mit dem Partner verbringen kann, gemeinsam sich Arbeiten im Haus und Haushalt teilen kann. Vor allem aber auch Zeit, um dem eigenen Hobby ausgiebig nachgehen zu können, mit dem Partner Ausflüge zu unternehmen oder auf Reisen zu gehen. Man hat sich frühzeitig viel ausgemalt wie der Ruhestand, wenn er mal da ist, ablaufen sollte. Doch dass der Ruhestand zur Herausforderung einer Beziehung oder Ehe führen kann, mit dem hat niemand gerechnet.
Herausforderung Beziehung im Ruhestand
Die Beziehung vieler Ehepaare wird mit dem Ruhestand auf eine harte Probe gestellt. Denn nicht alle Paare teilen die gleiche Auffassung vom gemeinsamen Leben im Ruhestand.
Teilen von Arbeiten im Haushalt
Noch vor einigen Wochen fand ein geregeltes Leben statt. Jeder hatte seine Aufgabe im Haushalt. Aufgaben, die nun jedoch anders aufgeteilt werden. Denn auf einmal ist eine Person mehr im Haushalt, die eine Beschäftigung sucht. Während man im Berufsleben tagsüber eine Aufgabe hatte, wird nun diese Aufgabe im Haushalt gesucht.
Der Kritiker im Ruhestand
Während der Eine sich neue Aufgaben im Haushalt sucht, werden dem Anderen diese Aufgaben genommen. Hier treten vermehrt Konflikte auf. Der frisch in den Ruhestand gegangene Partner sieht nämlich in vielen Tätigkeiten des Partners Optimierungspotentiale und übt Kritik an dessen Tätigkeit. Zu langsam, nicht richtig organisiert, unachtsam, oberflächlich – an allen Ecken und Enden wird Kritik geübt. Als Partner scheint man nichts richtig zu machen. Noch vor dem Ruhestand war alles in Ordnung, alles Bestens und an nichts hatte der Partner etwas auszusetzen, doch auf einmal scheint er alles besser zu wissen.
Manch ein frisch gebackener Rentner entwickelt sich im Ruhestand zum Perfektionisten, zu einer Person, die dem Partner auf die Finger schaut und dessen Tun und Handeln auf die Waagschale legt. Das kann eine Beziehung schon auf die Probe stellen, wenn man nicht Abhilfe schafft.
Wer Kritik übt muss es selbst erst einmal bessermachen. In einem Fall wie diesem sollte man dem Partner diese Arbeit übertragen. Denn Arbeitsteilung im Haushalt bedeutet nicht, dass nur einer etwas arbeitet, während der andere die Füße hochlegt und sich bedienen lässt.
Nicht alle männlichen Senioren neigen dazu sich im Ruhestand als Pascha aufzuführen, die Füße hoch zu legen und vom Partner bedienen zu lassen. Dennoch gibt es diese Senioren-Spezis, die sich vom Partner bekochen, das Essen auch noch an den Wohnzimmertisch bringen und natürlich auch abräumen lassen und den lieben langen Tag nichts tun.
Hier lohnt es sich durchaus mal, dem Partner zu zeigen was man leistet, indem man ihn mit diesen Arbeiten konfrontiert. So wird seine Wäsche nicht gewaschen, nicht gebügelt und nicht ordentlich in den Kleiderschrank gehängt. Mittagessen muss er sich auf einmal auch selbst drum kümmern, weil man sich etwas Geld angespart hat und damit einige Tage mit einer Bekannten ein Wellness-Hotel besucht.
Der Couch-Rentner
Ein typisches Verhalten männlicher Senioren im frischen Ruhezustand ist, dass diese förmlich an der Couch zu kleben scheinen. Egal zu welcher Jahreszeit sitzen sie auf der Couch und lassen sich vom TV Programm berieseln, während der Partner sich auf gemeinsame Unternehmungen gefreut hat. Und ist es nicht die Couch, so findet man den Rentner vor dem Computer.
Senioren, die ihren Ruhestand nur vor der Couch und am Computer verbringen neigen zur Gewichtszunahme. Auch ist zu beobachten, dass diese Menschen meist häufiger an Krankheiten erkranken.
Möchten Sie etwas unternehmen, einen Ausflug machen, oder über das Wochenende verreisen, doch ihr Partner klebt nur vor der Couch, dann ergreifen Sie die Initiative. Buchen Sie einen Urlaub, eine Reise für zwei Personen. Fragen Sie im Freundes- und Bekanntenkreis, ob möglicherweise jemand mit Ihnen gemeinsam die Reise antritt, wenn ihr Partner sich dagegen ausspricht. Schließlich haben Sie auch ein Recht darauf ihre Bedürfnisse und Wünsche zu erfüllen. Wenn Ihr Partner sich für ein langweiligen Ruhestand entscheidet müssen Sie ihm dabei nicht folgen.
Ich bin der Auffassung, dass man den Ruhestand nicht vor der heimischen Couch verbringen sollte, zumindest nicht dauerhaft. Auch sollte man seinen Ruhestand nicht auf das Privatleben übertragen. Ich kenne da auch den ein oder anderen Rentner, welcher mit dem Ruhestand der Auffassung ist, im eigenen Haushalt nichts mehr machen zu müssen. Solchen Menschen muss man einfach Parole bieten, auch wenn es sich um den geliebten Partner handelt.