Für einen geliebten Menschen, ob nun der Ehepartner, Vater oder Mutter, der an Demenz erkrankt, möchte man meist das Beste. Und das Beste ist den Demenzkranken in vertrauter Umgebung möglichst lange pflegen zu können. Was zu Beginn der Alzheimer-Demenz für viele Angehörige relativ einfach zu bewerkstelligen scheint, wird mit zunehmender Demenz immer schwieriger.
Während zu Beginn der Alzheimer-Demenz Krankheit man als Angehöriger oftmals nichts oder nur sehr wenig dieser Krankheit beim Betroffenen feststellt, kann sich dies sehr schnell ändern.
Wann es ratsam ist, einen an Alzheimer-Demenz erkrankten Angehörigen in ein Pflegeheim zu bringen und unter welchen Gesichtspunkten die heimische Pflege durch Angehörige vorteilhaft ist, möchten wir genauer betrachten.
Alzheimer-Demenz Pflege im Pflegeheim
Diese Punkte sprechen für einen Umzug in ein Pflegeheim bei Alzheimer-Demenz Patienten:
- Alzheimer-Demenz Patient erkennt die nächsten Angehörigen oft nicht mehr. Die Person schaut Sie an, lächelt, aber wenn es darum geht den eigenen Namen auszusprechen, hat sie Probleme.
- In der eigenen Wohnung, die dem Patienten vertraut sein sollte, verläuft sich diese häufiger, kann die Verwendung sanitärer Einrichtungen wie Waschbecken und Toilette nicht mehr voneinander unterscheiden (uriniert in Waschbecken).
- Anzeichen von Aggressivität bei Alzheimer-Demenz Patienten – man wird angeschrieen, sogar Schläge, Wutausbrüche, mit Gegenständen um sich werfen, ist bei aggressiven Alzheimer-Demenz Patienten festzustellen.
- nächtliche Unruhe – Das Zeitgefühl von Menschen, die an Alzheimer-Demenz erkrankt sind, ist gestört. Da diese vermehrt am Tag schlafen, wachen diese meist in der Nacht auf und wollen Aufmerksamkeit.
- Mit der Pflege eines Demenzkranken überfordert zu sein, ist einer der entscheidendsten Punkte. Häufig führt die eigene Pflege eines an Demenz erkrankten Angehörigen zu Depressionen und zu Spannungen und Konflikten in der eigenen Familie. Droht die eigene Familie aufgrund der Belastung zu leiden, ja gar zu zerbrechen, ist unverzügliches Handeln gefordert.
Alzheimer-Demenz Pflege durch Familie
Diese Punkte sprechen für die Pflege eines Alzheimer-Demenz Patienten durch die Familie:
- Bei Patienten, die an Alzheimer-Demenz leiden und in ein Pflegeheim umziehen ist häufig ein Demenzschub mit einer deutlichen Verschlechterung des Erinnerungsvermögens zu beobachten. Die ist auf die neue, ungewohnte Umgebung zurückzuführen. Meist ist zu beobachten, dass Patienten in den ersten Tagen und Wochen beim Besuch durch Angehörige mit gepackten Koffern im Pflegeheim stehen. Ein Signal, dass sie sich hier nicht wohl fühlen und das soziale Umfeld zu Hause vermissen.
- Menschen, die es über viele Jahre gewohnt waren alleine und unabhängig zu leben, fühlen sich in einem Pflegeheim, aufgrund vieler unbekannter Personen, fehl am Platz. Sie reagieren oftmals misstrauisch und lehnen die Kontaktaufnahme zu neuen Personen ab.
Als Familienangehöriger eines Alzheimer-Demenz Patienten gibt es bei der Wahl kein Richtig und kein Falsch. Entscheidet man sich für die Pflege eines Angehörigen mit Alzheimer-Demenz, kann und sollte man auch bereit sein diese Entscheidung im Nachhinein zu ändern, wenn die eigene Belastung zu groß wird. Auch wenn Sie Schuld- und Angstgefühle haben, weil das Gefühl aufkommt, Sie würden den Angehörigen mit dem Umzug in ein Pflegeheim im Stich lassen, so müssen Sie auch die eigene Belastung im Blick haben. Sie können nunmal nicht 24 Stunden am Tag, an 7 Tagen in der Woche einen Demenz kranken Angehörigen pflegen ohne selbst daran zu zerbrechen. Ab einem gewissen Punkt der Alzheimer-Demenz müssen Sie loslassen und die Pflege des Angehörigen der Obhut eines Pflegeheims überlassen.