Man ist halt keine 20 mehr. Wer im Alter von 60 Jahren noch mühelos seinen Haushalt schmeisst, das Einfamilienhaus über mehrere Etagen sauber hält oder die Einkäufe das Treppenhaus in den dritten oder vierten Stock nach oben trägt, der muss sich früher oder später mit der Frage auseinandersetzen wie lange dies noch möglich sein wird. Doch sollte man sich mit dieser Frage eher früher als später auseinandersetzen.

Es gibt viele Rentner und Senioren, die bis ins hohe Alter, ja bis zum Tod sich selbst versorgen. Die meisten von ihnen haben sich jedoch ihren Einschränkungen entsprechend angepasst und Veränderungen der Wohnumstände in Kauf genommen. Keineswegs bedeutet dies ein betreutes Wohnen in einem Pflegeheim oder Altersheim. Diese älteren Menschen haben sich eine Wohnung gesucht, die ihnen weniger Arbeit bereitet. Und auch im Eigenheim lassen sich diverse Modernisierungen vornehmen, welche einem im Alter unterstützen und auch die Arbeit im Haushalt erleichtern.

Checkliste für altersgerechtes Wohnen

Prüfen Sie doch selbst, ob ihre Wohnung oder Eigenheim für Sie auch noch im hohen Alter, mit körperlichen Einschränkungen altersgerecht ist.

Stockwerk und Treppen

Das Treppensteigen im Alter bereitet vielen Rentnern und Senioren viel Mühe und kostet Kraft. Befindet sich die Wohnung im 2. oder 3. OG und verfügt diese nur über ein Treppenhaus, werden Sie im hohen Alter mit körperlichen Einschränkungen Mühe haben diese zu bewältigen. Insbesondere wenn es darum geht Einkäufe zu tätigen und diese nach Hause zu schaffen. Und sind Sie im hohen Alter auf eine Gehhilfe wie ein Gehwagen oder Rollator angewiesen, können Sie sich mit diesem nicht barrierefrei bewegen.

Auch das Eigenheim ist hiervon betroffen. Gelangen Sie ebenerdig in ihr Wohnhaus, oder müssen Sie bereits einige Stufen bewältigen. Wenn ja, sollten hier Handläufe vorhanden sein, die das Treppensteigen erleichtern und für sicheren Halt sorgen. Auch innerhalb des Wohnhauses sollten Treppen mit Handläufen ausgerüstet sein, so dass Sie sich sicher und frei auch in die nächste Etage bewegen können.

barrierefreie Türen

Die breite der Türen, sowohl der Eingangstür, Wohnungseingangstür, als auch Türen innerhalb der eigenen Wohnung sollte mindestens 80 cm betragen. Gerade wenn man im hohen Alter auf einen Rollator angewiesen ist, oder gar auf einen Rollstuhl, ist die Türbreite entscheidend. Schließlich soll man sich mit der Gehhilfe oder dem Rollstuhl in den eigenen vier Wänden frei bewegen können, ohne auf Hindernisse zu stoßen.

altersgerechte Küche

Bücken und strecken, darauf sollten Sie achten, wenn es darum geht ihre Küche altersgerecht einzurichten. Dabei müssen Sie nicht zwangsläufig eine neue Küche kaufen, sondern sich ihre Küche so einrichten, dass Sie möglichst ohne sich bücken oder strecken zu müssen, Küchengeräte, Küchenutensilien und Lebensmittel erreichen. Auch sollte ihre Küche über eine Sitzmöglichkeit verfügen.

Im Falle, dass man an einen Rollstuhl gebunden ist, kommt man um einen Umbau der Küche nicht herum. Diese muss nicht nur in der Höhe angepasst werden, nein auch so geschaffen sein, dass man Herd, Backofen, Abzughaube, Küchengeräte bequem vom Rollstuhl erreichen und steuern kann. Hierzu zählt auch das fachmännische Anbringen von Steckdosen.

altersgerechtes Schlafzimmer

Inzwischen ein Renner, nicht nur bei älteren Menschen, sind Box-Spring-Betten. Betten, auf welchen man deutlich höher gegenüber klassischer Betten liegt. Während man beim klassischen Bett tief reinfällt und mit Mühe wieder rauskommt sind Betten, in welchen man höher liegt deutlich besser. Beim Bettenkauf sollten Sie zudem auf einen höhenverstellbaren Rost und eine qualitativ hochwertigen Matratze achten.

altersgerechtes Badezimmer

Im Badezimmer steckt gerade für Senioren und Rentner im hohen Alter das meiste Gefahrenpotential. Zu niedrige Toiletten, fehlende Haltemöglichkeiten und rutschige Fußböden sind Gefahren und Hindernisse für ältere Menschen im Badezimmer. Nicht immer muss das eigene Badezimmer komplett umgebaut werden. Oftmals reichen kleine Helferlein, die man einerseits selbst montieren und anbringen kann, um das Badezimmer altersgerecht zu machen.

Helferlein im Haushalt

Auch Helferlein im Haushalt können Sie beim altersgerechten Wohnen unterstützen, wie beispielsweise ein Staubsaugroboter. Denn wer im hohen Alter auf eine Gehhilfe oder Rollator angewiesen ist, benötigt für Hausarbeiten entweder eine Haushaltshilfe oder kann seine Wohnung mit einem Staubsaugroboter reinigen lassen. Diesen kaufen auch immer mehr junge Menschen, weil sie nach der Arbeit eine bereits gesaugte Wohnung vorfinden. Ideal gerade für Senioren und Rentner, die Haustiere haben.

kostenlose Beratung zum altersgerechten Wohnen

Sowohl für Mieter, als auch für Eigenheimbesitzer, gibt es kostenlose Beratungsmöglichkeiten, die einem nicht nur bei der Planung einer altersgerechten Wohnung behilflich sind, sonder auch darüber hinaus bei der Suche nach den passenden Handerkern bis hin zur Finanzierung unterstützen. Bei der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungsanpassung e. V. finden Sie Beratungsstellen in Ihrer Nähe.

Wenn Sie jetzt noch rüstig sind, sollten Sie bereits Maßnahmen ergreifen, denn Sie wissen nicht, ob Sie in absehbarer Zeit möglicherweise diese Unterstützung benötigen. Haben Sie erst mal ihre Wohnung oder ihr Haus altersgerecht eingerichtet, können Sie wieder Reisen und Ausflüge tätigen. Das haben Sie sich nämlich dann redlich verdient.

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